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Der Tag an dem nichts geschieht

Heute wachen wir schon vor Sonnenaufgang auf. Also nix wie raus an den Strand. Wir machen Qigong und Taiji bei Sonnenaufgang. Das ist so ein phantastisches Gefühl im Sand zu stehen und dabei aufs Meer zu blicken, wenn die Sonne aufsteigt. Wir können die Insel Lombok gegenüber zum ersten Mal ganz klar sehen. Die Himmel glüht rot.

Rechts hinter uns sitzt noch das Mädchen aus einem der Bungalowhäuser und meditiert. Viel weiter links ist ein junger Mann bei der Morgengymnastik, dann meditiert er ebenfalls sitzend in den Sonnenaufgang. Im übrigen gehört der Strand uns. Wir fühlen uns die meiste Zeit wie auf einer einsamen Insel und genießen dieses Robinson-Crusoe-Dasein. Das Meer ist etwas bewegter als die Tage zuvor, es ist windig. 

Heute wollen wir nach diesem traumhaften Tagesbeginn mit Arri zum Schnorcheln mit dem Boot weiter raus, an eine benachbarte Bucht. 

Ich fühle mich leider plötzlich nicht wohl am späten Vormittag. Ich habe Kreislaufprobleme und mir ist flau. Wahrscheinlich habe ich gestern ein bisschen viel Sonne auf dem Meer getankt. 

Wir entschliessen deshalb, den Ausflug zu verschieben. Wir schlafen, liegen im Schatten, lesen oder schreiben. Spätnachmittags schnorchelt Yürgen noch ein wenig mit geliehener Ausrüstung von Arri und ich schwimme. 

 

Einschub Yürgen: Heute sehe ich eine Schildkröte. Arri taucht hinab, um sie zu fotografieren. Sie steigt auf und ich schwimme mit ihr, immer etwas mehr als eine Armlänge Abstand. Berühren kann ich sie nicht. Sie kommt an die Oberfläche, geht wieder unter Wasser, wieder hoch. Ich immer hinterher. Mit einem Mal taucht sie tief runter. Ich bin überrascht, wie tief es hier ist und tauche selber auf, um zu sehen, wo ich eigentlich bin. Weit weg vom Strand und weit weg von Arri. Nun heißt es Kräfte sparen und ruhig wieder zurückschwimmen an den Strand. 

Wir schauen uns die Bilder an, die Arri gemacht hat. Alles grün. Er hat von innen die Hülle fotografiert. Schade. Aber ich habe auch so eine beeindruckende Erinnerung.

 

Weiter Melanie:

Danach ziehen wir los und wollen schauen, ob wir eine Ausrüstung kaufen können. Zumindest eine. Wir können ja abwechselnd schnorcheln. Aber wir sind hier ohne fahrbaren Untersatz abgeschlagen von allem. Ausser ein paar Restaurants links wie rechts, einer Wäscherei, einer Masseurin (wichtig! :-)) und etlichen Diving Schools gibts hier erst mal nix. Wir müssen mindestens einen Kilometer laufen, um zu ein paar Geschäften zu gelangen. Das sind dann auch nur Mini-Markets mit Süssigkeiten und Getränken. Mehr ist da nicht. Das sparen wir uns, dann doch nicht kaufen und morgen leihen. Wir setzen uns in ein hübsches Warung und trinken zwei Cocktails mit Blick aufs Meer. Es ist schön hier, also essen wir später noch und bleiben sitzen bis es dunkel wird. 

Wir überlegen, wo wir als nächstes hin wollen. Bis unser Visum hier in Bali abläuft, möchten wir uns überwiegend in Strandnähe aufhalten. Das Schnorcheln hat es uns angetan und wir wollen nicht ständig hin und her reisen. 

Einpacken. Auspacken. Eingewöhnen. Weiterfahren. Auspacken. Eingewöhnen, Einpacken…

Hier ist es perfekt, hier stimmt einfach alles. Warum an einen anderen Beach weiterreisen? 

Ich verlängere den Aufenthalt in Amed am Lipah Beach in unserer Beach Villa.


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