Der Abend begann mit einem Instrumentalstück, einer Komposition von I Wayan Lotrin, der vor ca 100 Jahren lebte. Er verband klassische balinesische Gamelanmusik mit Elementen anderer Genres.
Die Gruppe Chandra Wirabhuana besteht aus Musikern und Tänzern. Diese beginnen schon im Alter von 3 Jahren mit ihrer Ausbildung. Für den Legong Tanz sind exakte Fingergesten und Bewegungen der Augen charakteristisch. Über den Ursprung gibt es eine Legende, wonach ein Prinz von diesem Tanz geträumt hat und danach Tänzer suchte, die ihn in die Realität bringen konnten. Andere glauben, dass der Legong seinen Ursprung im Sanghyang Dedari hat, einer Zeremonie, bei der zwei kleine Mädchen freiwillig von wohltätigen Geistern in Besitz genommen werden. Legong wird auch bei Volksfesten getanzt.
Das zweite Stück war ein Kebyar Duduk, ein 1925 zum ersten Mal aufgeführter Tanz. Er ist von der Kebyar Musik inspiriert, die sehr schnell ist und wird zum Teil in halb sitzender und kniender Position aufgeführt. Er erzählt keine Geschichte, er ist dennoch sehr interpretativ.
Das Legong Semerandhana erzählt von Bhatara Kamajaya und Bhatari Ratih. (Bhatara/Bhatari sind Boten Brahmans) Sie sollen den Gott Shiva finden und stören, der auf der Erde meditiert. Shivas Meditation ist ungebrochen, bis er von einem Pfeil getroffen wird. Seine Gedanken beginnen zu wandern und letztlich erkennt er Kamajaya und Ratih. Er starrt sie mit seinem dritten Auge an, welche eine Flamme aussendet und die beiden zerstört.
Das nächste war der Liebestanz zweier Bienen, die sich in einem Blumengarten begegnen und ineinander verlieben.
Gefolgt von einem Maskentanz, in dem verschiedene Charaktere dargestellt werden können. In diesem Fall wurde ein alter Mann gewählt, der Topeng Tua. Sein Ursprung lässt sich auf die mündlich überlieferte Geschichte der Balinesen und auf Palmblättern geschriebene Geschichten zurückführen, die vom aus Indien importierten Hinduismus beeinflusst wurden. Der Tanz könnte bereits im Jahr 840 n. Chr. entstanden sein. Diese spezielle Maske stellt eine wichtige Figur dar, die als tua at'sina oder vornehmer alter Mann bekannt ist.
Das letzte Stück erzählt einen Ausschnitt aus der Jahrhunderte alten Buch Mahabharata. Wir sehen einen Kampf zwischen Karna, dem König von Karna und 5 Brüdern aus dem Königreich Pandawa. Die Brüder fürchten Karna, der nicht nur ein großer Krieger ist, sondern auch über einen magischen Pfeil verfügt, der in unverwundbar macht. Gatotkaca aus Pandawa kämpft gegen Karna, aber obwohl er sehr tapfer ist, kann er sich nicht gegen den magischen Pfeil wehren und stirbt als ein Held.
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